Reinigungsdienstleistungen: Transparenz und Kommunikation statt Anonymität und Diskretion

Daytime Cleaning bei der Stadt Münster

Küchen und Toiletten reinigen, Flure, Büros und Besprechungsräume putzen – es wird gewischt, gesaugt und desinfiziert. In den meisten Firmen, Praxen und Behörden erfolgt die tagtägliche Unterhaltsreinigung allerdings im Verborgenen. Erst wenn das Tagesgeschäft vorbei ist oder noch nicht wieder begonnen hat, werden Reinigungsdienstleistungen ausgeführt. Warum nur gibt es diese Vorbehalte gegenüber dem Thema Reinigung? Warum nicht raus aus der Unsichtbarkeit mit dieser so wichtigen Dienstleistung?

Nach dem Motto: Tue Gutes und spreche darüber – vor allem aber zeige, was du tust, hat die Firma Freuco in Münster mit dem Daytime Cleaning, also der Reinigung während der Arbeitszeit, sehr positive Erfahrungen gemacht. Seit dem 1. Juni 2022 reinigt man die Räume der kommunalen Behörde mit regem Kundenverkehr während der regulären Öffnungszeiten – und alle Beteiligten haben sehr schnell den Mehrwert dieser Art der Reinigung erkannt.

 

Probelauf ebnet den Weg

Schwierigkeiten – so die Meinung aus der Praxis – können dann auftreten, wenn sich der Auftraggeber oder die Nutzer des Gebäudes wenig flexibel zeigen. Doch in den meisten Fällen ist das gar nicht der Fall. Es kommt auf einen Versuch an. „Die erste große Hürde ist genommen, wenn die Beteiligten sich auf einen Probelauf einigen. Meistens zeigen dann sowohl Auftraggeber als auch die Nutzer sehr schnell Verständnis für die Abläufe und Prozesse“, so Heide Demuth, Fachwirtin für Reinigung und Hygiene bei Freuco in Münster und Qualitätsbeauftragte (TÜV). Voraussetzung dabei ist natürlich, dass die Abläufe in der Firma oder der Behörde eine begleitende Reinigung ermöglichen. Bei der kommunalen Behörde in Münster läuft es reibungslos.

„Der Mehrwert der Reinigung während der Arbeitszeit liegt für alle Beteiligten eigentlich auf der Hand“, weiß auch Simone Bäumer, Vorstandsvorsitzende der Highclean Group. „Für den Reinigungsdienstleister erhöht sich die Personalverfügbarkeit. Und bei den Mitarbeitern des Kunden, bei Nutzern und Besuchern einer Behörde entsteht ein erhöhtes Sauberkeitsgefühl, da die Reinigung direkt sichtbar gemacht wird. Das ist auch der Grund, warum sich Daytime Cleaning immer größerer Beliebtheit erfreut. Nicht nur bei Behörden, auch in Firmen, bei Banken oder in Arztpraxen erkennt man immer mehr die Vorteile der sichtbaren Reinigung.“

 

Antizyklisches Arbeiten hat sich bewährt

Seit rund drei Monaten führt Freuco das Daytime Cleaning jetzt durch. Und das trotz regen Kundenverkehrs in der kommunalen Behörde. Dabei erfolgt die Arbeit leicht antizyklisch. Morgens ab 8.00 Uhr werden die Toiletten gereinigt. Währenddessen ist jeweils ein WC gesperrt und die Mitarbeiter werden gebeten, ein WC in einer anderen Abteilung zu nutzen. Dabei hat sich der Zeitraum zwischen 8.00 und 10.00 Uhr als besonders günstig für die Toilettenreinigung herausgestellt. Denn die Frequentierung ist um diese Zeit noch nicht sehr hoch.

Anschließend, im Zeitraum von 10.00 bis 12.00 Uhr, werden die Küchen gereinigt. Um diese Zeit ist die allmorgendliche Nutzung mit Kaffee kochen, Frühstück bereiten, etc., meist bereits erledigt und die mittägliche Nutzung hat noch nicht begonnen.

Die Büros und Besprechungsräume kommen in der Zeit zwischen 12.00 und 14.00 Uhr dran. Das ist die Zeit der allgemeinen Mittagspause. Viele Mitarbeiter verlassen ihr Büro, der Kundenverkehr kommt zum Erliegen und Besprechungen finden erst wieder nach der Mittagspause gegen 14.00 Uhr statt.

 

Materialeinsatz hat sich nicht ­verändert

Materialbedarf und Materialeinsatz haben sich bei Freuco in Münster dadurch nicht verändert. Eingesetzte Putz- und Desinfektionsmittel sind die gleichen, auch beim Reinigungsgerät bedurfte es keiner Umstellung. „Allerdings“, räumt Heide Demuth ein, „gibt es durchaus Unternehmen, die auf den Einsatz von Flüstersaugern oder geruchsarmen Reinigungsmitteln bestehen. Möglicherweise müssen in einigen Fällen auch spezielle Maschinen angeschafft werden, aber eine grundsätzliche Verteuerung der Unterhaltsreinigung kann ich nicht ­erkennen.“ Auch, dass Freuco großen Wert auf Umweltaspekte und Nachhaltigkeit legt, lässt sich durch die Verlegung der Reinigung auf normale Tageszeiten besser vermitteln.

 

Reinigungskräfte fühlen sich ­positiv wahrgenommen

Alle Freuco-Mitarbeiter sind mit ­entsprechenden Firmen-T-Shirts und Namensschildern ausgestattet, so dass sie deutlich erkennbar und dem Reinigungsdienstleister zuzuordnen sind. Das sorgt für größtmögliche Transparenz und fördert die Kommunikation mit den Mitarbeitern des Kunden. ­Gleichzeitig steigern die Präsenz und die Erkennbarkeit dessen, was hier gleistet wird, das Selbstwertgefühl der Reinigungskräfte. „Sie fühlen sich und ihre Arbeit mehr wertgeschätzt“, beschreibt Demuth das Feedback, das sie von Mitarbeitenden bekommt.

Ein weiterer Vorteil aus der Sicht der Qualitätsbeauftragten bei Freuco ist, dass die Arbeitszeiten der Reinigungskräfte durch das Daytime Cleaning arbeitnehmer- und familienfreundlicher geworden sind. Normale Arbeitszeiten – das bedeutet, dass die Mitarbeitenden abends nicht so spät nach Hause kommen. Es bedeutet aber auch, dass es für den Arbeitgeber leichter wird, Reinigungskräfte für diese Arbeitszeiten zu gewinnen, zumal die qualifizierte Reinigungstätigkeit für viele nicht mehr nur ein kurzfristiger Job ist, sondern eine anspruchsvolle Vollzeitbeschäftigung. Gerade Alleinerziehende profitieren dabei natürlich von familienfreundlichen Arbeitszeiten.

 

Kunden äußern nur selten ­Vorbehalte

„So ein bisschen liegt es auch am Image der Reinigungsdienstleistung in Deutschland“, findet Demuth. „Wir müssen noch mehr zeigen, welch wich­tige Funktion wir haben!“ Was nicht wirklich anerkannt ist, sollte lieber im Verborgenen stattfinden. Zu Zeiten, in denen kein Publikumsverkehr stattfindet, in denen die Mitarbeitenden damit nicht konfrontiert sind. „Davon gilt es wegzukommen, denn das verdrängt die so wichtige Dienstleistung in die Abend- oder Morgenstunden oder gar Nachtstunden.“ Demuth schließt nicht aus, dass es auch Reinigungskräfte gibt, die lieber im Verborgenen arbeiten wollen und dass es auch Menschen gibt, die lieber nicht sehen wollen, wie andere die von ihnen genutzten Toiletten reinigen. „Doch derart schambehaftete Vorbehalte werden eher selten geäußert. Trotzdem sind andere Länder hier schon weiter. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Reinigungsdienstleistungen sichtbar und transparent für alle stattfinden“, so Demuth.

 

Weniger Missverständnisse und weniger Reklamationen

Alles in allem fällt bei Freuco das Fazit des fünfmonatigen Daytime Cleanings positiv aus. Man generiert mehr Verständnis für die eigenen Abläufe und Probleme und selbstverständlich ist die offene Kommunikation ein großer Pluspunkt des Konzeptes. Missverständnisse kommen gar nicht erst zustande und die Zahl der Reklamationen geht deutlich zurück.

 

 

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